Sicher ist es euch auch schon mal so gegangen: Ihr habt Besuch, der Bayreuth schon kennt, aber unsere wunderschöne Umgebung noch nicht. Die herrlichen Landschaften in der Fränkischen Schweiz und im Fichtelgebirge, mit all ihren bekannten Sehenswürdigkeiten und vielen Geheimtipps, die es zu erkunden gilt.
Den Ausflug in die Fränkische Schweiz, den ich euch heute ans Herz legen möchte, unternehme ich gerne mit Freunden, die zum ersten Mal bei uns in der Gegend sind. Und glaubt mir, es lohnt sich: Alle waren bisher begeistert und ich verspreche euch, dass es euren Friends und euch sicher genauso gehen wird.
Je nachdem, wie viel Zeit ihr in der Fränkischen Schweiz verbringen wollt, könnte ihr diesen Ausflug als Halbtagestour (H) oder mit einigen der zusätzlich beschriebenen Zwischenstopps als Ganztagestour planen (G).
Etappe 1: Pottenstein
Mit dem Auto geht es zunächst den Saaser Berg in Bayreuth hinauf und weiter Richtung Pottenstein nach Gesees. Mit der sehenswerten Markgrafenkirche St. Marien, auch „Krone des Hummelgaus“ genannt, wartet hier ein erstes Highlight (G).
Und wenn ihr euch gerne einen Überblick von oben verschaffen möchtet, solltet ihr den Aussichtsturm auf der Hohenmirsberger Platte besteigen, der etwa 15 km weiter, kurz hinter dem alten Steinbruch, gleich rechts der Straße liegt. Bis weit hinein ins Fichtelgebirge, in die Oberpfalz und die Fränkische Schweiz reicht von hier der Blick (G).
Jetzt sind es nur noch rund 10 Minuten entlang des Haselbrunnbachs durch das immer enger werdende Mariental bis hinunter nach Pottenstein: Vor euch seht ihr massive Kalksteinfelsen und hoch oben wacht eine mittelalterliche Burganlage.
Entweder unternehmt ihr nun einen kurzen Spaziergang (G) entlang der Hauptstraße mit ihren malerischen Fachwerkhäusern und lasst euch ein Eis oder eine Erfrischung schmecken oder ihr fahrt durch den Ort und biegt an der B470 nach rechts ab (H).
Erwähnen möchte ich an dieser Stelle, dass Pottenstein mit der Teufelshöhle, die eine der größten und schönsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands ist (G), mit dem Felsenbad, der Sommerrodelbahn und dem Skywalk (G, Achtung, ihr solltet schwindelfrei sein!) eine ganze Reihe von Aktivitäten bietet, die alleine schon einen Tagesausflug wert sind.
Etappe 2: Tüchersfeld
Ihr folgt der Bundesstraße entlang dem breiter werdenden Flüsschen Püttlach, vorbei am Campingplatz Bärenschlucht und erreicht nach etwa 5 km das Felsendorf.
Die Bushaltestelle am Ortseingang ist der optimale Spot für ein Foto oder Selfie mit beeindruckenden Felsformationen im Hintergrund. Ihr biegt nun nach rechts ab und parkt nach etwa 500m auf dem Parkplatz auf der linken Seite. Von dort führt ein Pfad vorbei an Felsen und durch den Laubwald steil nach oben. Nach etwa 15 Minuten erreicht ihr durch einen Felsdurchbruch die Aussichtsplattform Fahnenstein (H/G).
Sicher werdet ihr mir zustimmen, dass der Blick von hier oben auf die umliegenden Wälder und Täler atemberaubend ist. Ihr werdet kaum glauben, dass ihr hier oben auf dem ehemaligen Riff eines tropischen Meeres steht, das es hier vor Millionen von Jahren einmal gab.
Tief unter euch befindet sich im ehemaligen Judenhof, einem Gebäudekomplex mit Fachwerkhäusern aus dem 17. Jahrhundert, ein sehenswertes Museum über die Fränkische Schweiz (G).
Etappe 3: Gößweinstein
Wieder beim Parkplatz angekommen, setzen wir unsere Fahrt fort.
Falls ihr einen Ganztagesausflug macht, bietet sich Behringers in Behringersmühle (G) für eine Mittagsrast an. Ansonsten steuern wir direkt Gößweinstein an, das vor allem wegen seiner Wallfahrtsbasilika (H/G) weit über die Region hinaus bekannt ist.
Erbaut wurde sie von Balthasar Neumann, einem der berühmtesten Architekten der Barockzeit im ganzen süddeutschen Raum, der u.a. auch die Würzburger Residenz und die Basilika Vierzehnheiligen erbaut hat.
Zentrale Parkmöglichkeiten bestehen rund um das Rathaus und auf dem Parkplatz an der Burgstraße. Ihr folgt der Burgstraße nun den Berg hinauf und erreicht nach kurzem Fußweg die Burg (H/G), die ganz in Weiß den Ort überragt.
Die Burg ist ein „Must See“ auf unserem Ausflug und zwar aus mehreren Gründen:
- Nicht nur, dass Burg Gößweinstein Richard Wagner zur Gralsburg im Parsifal inspiriert haben soll.
- Nein, Burg Gößweinstein, die im Privatbesitz eines jungen und sehr netten Burgherrn ist, ist aus verschiedenen Gründen in der Region einzigartig: In den rustikalen Räumen, in der Burgkappelle, der Kemenate oder dem Romanischen Zimmer könnt ihr förmlich spüren, wie die Menschen im Mittelalter gelebt haben.
- Und richtig schaurig wird es, wenn ihr ins Verlies hinuntersteigt und durch ein Gitter tief unten im Zwielicht Knochen und Totenschädel von Gefangenen sehen könnt. Gefangenen, denen vor Jahrhunderten das Unglück widerfahren sein muss, dass sich wohl niemand fand, der das geforderte Lösegeld bezahlen wollte und die in diesem Verlies elendig zugrunde gingen. #gänsehaut, wenn ich nur daran denke! Schreibt uns bitte, wie es euch dabei ergangen ist!
- Der Eintritt in die Burg ist übrigens kostenlos, Spenden sind jedoch gern gesehen.
Zwischenetappe: Gößweinsteiner Felsensteig
Wenn ihr die Burg verlasst, haltet euch auf dem Burgvorplatz rechts und dort findet ihr den Einstieg in den Gößweinsteiner Felsensteig (H/G).
Es geht erst einige Treppen bergab, dann im Zickzack weiter und an mächtigen, steil und teilweise senkrecht aufragenden hohen Felsen vorbei durch wunderschön grünen Buchenwald mit tollen Foto- und Selfiespots. Mit etwas Glück könnt ihr dort auch Kletterer sehen, die die Wände hinaufklettern oder sich von oben abseilen.
Nach einer kurzen Wanderung von etwa 20 Minuten kommt ihr wieder im Zentrum und nicht weit vom Parkplatz entfernt an.
Etappe 4: Oberailsfeld
Ihr verlasst nun Gößweinstein und fahrt auf der gleichen Strecke zurück, auf der ihr gekommen seid, und wieder hinunter ins Tal, erneut an Behringers vorbei.
Unmittelbar danach biegt ihr an der B470 erst links ab und dann nach etwa 150 m nach rechts und folgt dann der St2185 ins Ailsbachtal.
Nach gut 5 km durch das schöne Tal und nicht einmal 10 Minuten später erreicht ihr den Ort, auf den ich mich jedes Mal schon den ganzen Tag lang freue: In Oberailsfeld (H/G) wartet auf euch der verdiente Lohn des Tages: die Brauerei Held, ein weiteres Highlight dieser Tour.
Lasst euch in der superschönen, historischen Gaststube oder im Biergarten ein kühles Helles oder Dunkles Held Bräu schmecken, sind einfach superlecker die beiden Biere.
Je nach Tag und Uhrzeit gibt´s auch entweder zünftige Brotzeiten oder Braten wie Schäufele, Sauerbraten oder Rouladen mit Klößen, alles uneingeschränkt sehr zu empfehlen! Auch für Vegetarier findet sich was auf der Speisekarte, nur wenn’s vegan sein soll, wird´s schwieriger, da rate ich zum Bier mit einer Portion Bratkartoffeln!
Mittwoch und Donnerstag sind dort übrigens Ruhetage.
Etappe 5: Rückfahrt
Auf der Rückfahrt nach Bayreuth kommt ihr noch an der Burg Rabenstein vorbei, wo es außer Burgbesichtigungen und kulinarischen Events noch die Sophienhöhle (eine sehr schöne Tropfsteinhöhle), eine Falknerei und eine Burgschänke mit Biergarten gibt. Zweimal im Jahr finden dort darüber hinaus große Mittelaltermärkte statt. Aber das ist dann alles schon wieder ein ganz anderes Thema!
Text: Frank Nicklas
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