Ausflugs­tipp: Mit Freunden in die Frän­ki­sche Schweiz

Wahlweise eine Halbtagestour oder Ganztagestour in die Fränkische Schweiz nach Pottenstein, Tüchersfeld, Gößweinstein und Oberailsfeld.

Sicher ist es euch auch schon mal so gegangen: Ihr habt Besuch, der Bayreuth schon kennt, aber unsere wunder­schöne Umge­bung noch nicht. Die herr­li­chen Land­schaften in der Frän­ki­schen Schweiz und im Fich­tel­ge­birge, mit all ihren bekannten Sehens­wür­dig­keiten und vielen Geheim­tipps, die es zu erkunden gilt.

Den Ausflug in die Frän­ki­sche Schweiz, den ich euch heute ans Herz legen möchte, unter­nehme ich gerne mit Freunden, die zum ersten Mal bei uns in der Gegend sind. Und glaubt mir, es lohnt sich: Alle waren bisher begeis­tert und ich verspreche euch, dass es euren Friends und euch sicher genauso gehen wird.

Je nachdem, wie viel Zeit ihr in der Frän­ki­schen Schweiz verbringen wollt, könnte ihr diesen Ausflug als Halb­ta­ges­tour (H) oder mit einigen der zusätz­lich beschrie­benen Zwischen­stopps als Ganz­ta­ges­tour planen (G).

Etappe 1: Pottenstein

Mit dem Auto geht es zunächst den Saaser Berg in Bayreuth hinauf und weiter Rich­tung Potten­stein nach Gesees. Mit der sehens­werten Mark­gra­fen­kirche St. Marien, auch „Krone des Hummel­gaus“ genannt, wartet hier ein erstes High­light (G).

Und wenn ihr euch gerne einen Über­blick von oben verschaffen möchtet, solltet ihr den Aussichts­turm auf der Hohen­mirs­berger Platte besteigen, der etwa 15 km weiter, kurz hinter dem alten Stein­bruch, gleich rechts der Straße liegt. Bis weit hinein ins Fich­tel­ge­birge, in die Ober­pfalz und die Frän­ki­sche Schweiz reicht von hier der Blick (G).

Pottenstein in der Fränkischen Schweiz (c) Mikhail Butovskiy
Potten­stein © Mikhail Butovskiy

Jetzt sind es nur noch rund 10 Minuten entlang des Hasel­brunn­bachs durch das immer enger werdende Mari­ental bis hinunter nach Potten­stein: Vor euch seht ihr massive Kalk­stein­felsen und hoch oben wacht eine mittel­al­ter­liche Burg­an­lage.

Entweder unter­nehmt ihr nun einen kurzen Spazier­gang (G) entlang der Haupt­straße mit ihren male­ri­schen Fach­werk­häu­sern und lasst euch ein Eis oder eine Erfri­schung schme­cken oder ihr fahrt durch den Ort und biegt an der B470 nach rechts ab (H).

Erwähnen möchte ich an dieser Stelle, dass Potten­stein mit der Teufels­höhle, die eine der größten und schönsten Tropf­stein­höhlen Deutsch­lands ist (G), mit dem Felsenbad, der Sommer­ro­del­bahn und dem Skywalk (G, Achtung, ihr solltet schwin­del­frei sein!) eine ganze Reihe von Akti­vi­täten bietet, die alleine schon einen Tages­aus­flug wert sind.

Etappe 2: Tüchersfeld

Ihr folgt der Bundes­straße entlang dem breiter werdenden Flüss­chen Pütt­lach, vorbei am Camping­platz Bären­schlucht und erreicht nach etwa 5 km das Felsendorf.

Tüchersfeld (c) Tourismusbüro Pottenstein, Thomas Bernard
Tüchers­feld © Touris­mus­büro Potten­stein, Thomas Bernard

Die Bushal­te­stelle am Orts­ein­gang ist der opti­male Spot für ein Foto oder Selfie mit beein­dru­ckenden Fels­for­ma­tionen im Hinter­grund. Ihr biegt nun nach rechts ab und parkt nach etwa 500m auf dem Park­platz auf der linken Seite. Von dort führt ein Pfad vorbei an Felsen und durch den Laub­wald steil nach oben. Nach etwa 15 Minuten erreicht ihr durch einen Fels­durch­bruch die Aussichts­platt­form Fahnen­stein (H/G).

Sicher werdet ihr mir zustimmen, dass der Blick von hier oben auf die umlie­genden Wälder und Täler atem­be­rau­bend ist. Ihr werdet kaum glauben, dass ihr hier oben auf dem ehema­ligen Riff eines tropi­schen Meeres steht, das es hier vor Millionen von Jahren einmal gab.

Tief unter euch befindet sich im ehema­ligen Judenhof, einem Gebäu­de­kom­plex mit Fach­werk­häu­sern aus dem 17. Jahr­hun­dert, ein sehens­wertes Museum über die Frän­ki­sche Schweiz (G).

Etappe 3: Gößweinstein

Gößweinstein in der Fränkischen Schweiz mit Blick auf die Basilika (c) Frank Nicklas
Gößwein­stein mit Blick auf die Basi­lika © Frank Nicklas

Wieder beim Park­platz ange­kommen, setzen wir unsere Fahrt fort.
Falls ihr einen Ganz­ta­ges­aus­flug macht, bietet sich Behrin­gers in Behrin­gers­mühle (G) für eine Mittags­rast an. Ansonsten steuern wir direkt Gößwein­stein an, das vor allem wegen seiner Wall­fahrts­ba­si­lika (H/G) weit über die Region hinaus bekannt ist.

Erbaut wurde sie von Balthasar Neumann, einem der berühm­testen Archi­tekten der Barock­zeit im ganzen süddeut­schen Raum, der u.a. auch die Würz­burger Resi­denz und die Basi­lika Vier­zehn­hei­ligen erbaut hat. 

Zentrale Park­mög­lich­keiten bestehen rund um das Rathaus und auf dem Park­platz an der Burg­straße. Ihr folgt der Burg­straße nun den Berg hinauf und erreicht nach kurzem Fußweg die Burg (H/G), die ganz in Weiß den Ort überragt.

Die Burg ist ein „Must See“ auf unserem Ausflug und zwar aus mehreren Gründen:

  • Nicht nur, dass Burg Gößwein­stein Richard Wagner zur Grals­burg im Parsifal inspi­riert haben soll.
  • Nein, Burg Gößwein­stein, die im Privat­be­sitz eines jungen und sehr netten Burg­herrn ist, ist aus verschie­denen Gründen in der Region einzig­artig: In den rusti­kalen Räumen, in der Burg­kap­pelle, der Keme­nate oder dem Roma­ni­schen Zimmer könnt ihr förm­lich spüren, wie die Menschen im Mittel­alter gelebt haben.
  • Und richtig schaurig wird es, wenn ihr ins Verlies hinun­ter­steigt und durch ein Gitter tief unten im Zwie­licht Knochen und Toten­schädel von Gefan­genen sehen könnt. Gefan­genen, denen vor Jahr­hun­derten das Unglück wider­fahren sein muss, dass sich wohl niemand fand, der das gefor­derte Löse­geld bezahlen wollte und die in diesem Verlies elendig zugrunde gingen. #gänse­haut, wenn ich nur daran denke! Schreibt uns bitte, wie es euch dabei ergangen ist!
  • Der Eintritt in die Burg ist übri­gens kostenlos, Spenden sind jedoch gern gesehen.

Zwischen­etappe: Gößwein­steiner Felsen­steig

Am Felsensteig in Gößweinstein in der Fränkischen Schweiz (c) Frank Nicklas
Am Felsen­steig in Gößwein­stein © Frank Nicklas

Wenn ihr die Burg verlasst, haltet euch auf dem Burg­vor­platz rechts und dort findet ihr den Einstieg in den Gößwein­steiner Felsen­steig (H/G).

Es geht erst einige Treppen bergab, dann im Zick­zack weiter und an mäch­tigen, steil und teil­weise senk­recht aufra­genden hohen Felsen vorbei durch wunder­schön grünen Buchen­wald mit tollen Foto- und Selfie­spots. Mit etwas Glück könnt ihr dort auch Klet­terer sehen, die die Wände hinauf­klet­tern oder sich von oben abseilen.

Nach einer kurzen Wande­rung von etwa 20 Minuten kommt ihr wieder im Zentrum und nicht weit vom Park­platz entfernt an.

Etappe 4: Oberailsfeld

Ihr verlasst nun Gößwein­stein und fahrt auf der glei­chen Strecke zurück, auf der ihr gekommen seid, und wieder hinunter ins Tal, erneut an Behrin­gers vorbei. 

Unmit­telbar danach biegt ihr an der B470 erst links ab und dann nach etwa 150 m nach rechts und folgt dann der St2185 ins Ailsbachtal. 

Nach gut 5 km durch das schöne Tal und nicht einmal 10 Minuten später erreicht ihr den Ort, auf den ich mich jedes Mal schon den ganzen Tag lang freue: In Oberails­feld (H/G) wartet auf euch der verdiente Lohn des Tages: die Brauerei Held, ein weiteres High­light dieser Tour.

Held Bräu im Biergarten mit Schäufele und Klöß (c) Vilma Winter
Held Bräu im Bier­garten mit Schäu­fele und Klöß © Vilma Winter

Lasst euch in der super­schönen, histo­ri­schen Gast­stube oder im Bier­garten ein kühles Helles oder Dunkles Held Bräu schme­cken, sind einfach super­le­cker die beiden Biere.
Je nach Tag und Uhrzeit gibt´s auch entweder zünf­tige Brot­zeiten oder Braten wie Schäu­fele, Sauer­braten oder Rouladen mit Klößen, alles unein­ge­schränkt sehr zu empfehlen! Auch für Vege­ta­rier findet sich was auf der Spei­se­karte, nur wenn’s vegan sein soll, wird´s schwie­riger, da rate ich zum Bier mit einer Portion Brat­kar­tof­feln!
Mitt­woch und Donnerstag sind dort übri­gens Ruhetage.

Etappe 5: Rückfahrt

Die Burg Rabenstein in der Fränkischen Schweiz (c) Frank Nicklas
Burg Raben­stein © Frank Nicklas

Auf der Rück­fahrt nach Bayreuth kommt ihr noch an der Burg Raben­stein vorbei, wo es außer Burg­be­sich­ti­gungen und kuli­na­ri­schen Events noch die Sophien­höhle (eine sehr schöne Tropf­stein­höhle), eine Falk­nerei und eine Burg­schänke mit Bier­garten gibt. Zweimal im Jahr finden dort darüber hinaus große Mittel­al­ter­märkte statt. Aber das ist dann alles schon wieder ein ganz anderes Thema!

Text: Frank Nicklas


Habt ihr Ausflugs­tipps für uns, die wir hier auf unserem Blog unbe­dingt mal vorstellen sollten?
Schreibt uns an info(at)bayreuth-tourismus.de, bei Face­book oder Insta­gram. Wir sind gespannt! 


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