Unweit von Bayreuth rund um den Schlosspark Fantaisie in Eckersdorf schlummert ein
wundervolles Paradies mit landschaftlicher Schönheit. Der Prinzessin-Friederike Weg, das
das Arzloch und das Salamandertal sind wahrlich drei ganz besondere paradiesische
Kleinode. Besonders jetzt im Herbst, wenn die Mischung aus der kühlen Luft, leichten
Nebelschwaden, sanftem Regen und den Sonnenstrahlen eine ganz eigene mystische
Atmosphäre schaffen, sind diese paradiesischen Drei einen Ausflug wert.
Der Schlosspark Fantasie mit dem Gartenkunstmuseum und den Kaskaden ist zu jeder
Jahreszeit sehenswert. Mir gefällt es hier im Herbst am besten, wenn früh morgens noch
Nebelschwaden über dem Entenweiher ziehen, die Blätter ihr buntes Gewand anlegen
und eine ganz besondere Stille in die Natur einzieht.
Der Schlosspark ist ein guter Ausgangspunkt, die paradiesischen Drei zu besuchen. An
den Park grenzt direkt ein Wald an, in dem man auf den Prinzessin-Friederike Weg
kommt. Prinzessin Elisabeth Friederike Sophie, die Tochter von Markgraf Friedrich von
Brandenburg-Bayreuth und seiner Frau Wilhelmine, erbte von ihren Eltern die
Sommerresidenz Fantaisie und nach ihr ist auch einer der schönsten Spazierwege in der
Umgebung benannt. Der Weg führt vom Entenweiher, oder auch Kapellenweiher genannt,
über die Franzosenbruck zum Siegesturm, welcher nach dem Deutsch-Französischem
Krieg 1871 errichtet wurde. Das Besondere an diesem Weg sind die imposanten
Felsformationen, Sandsteinstufen und vor allem die Waldatmosphäre, die zum Erholen,
Waldbaden und einfach Geniessen einlädt.
Vom Siegesturm aus ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz am Friedhof, von wo ein
anderer wunderbarer Wanderrundweg beginnt. Der Weg durch das Arzloch, welches im
Forst zwischen der Hardt, ein Ortsteil von Eckersdorf, und Mistelbach liegt. Das Arzloch
ist eine dieser wildromantischen Rhätschluchten am Rande der Fränkischen Schweiz, die
durch das Urmeer im Zeitalter des Jura entstanden ist. In dieser Zeit hat sich hier Sand
abgelagert, der sich später zu Sandstein verdichtet hat und durch Aufschichten,
Wegbrechen und Auswaschungen sein heutiges Wesen entwickelt hat. Das feuchte, kühle
Klima trägt zur Schluchtenatmosphäre bei. Das Arzloch beherbergt daher auch seltene
Tier- und Pflanzenarten und es gibt jede Menge zu entdecken. Besonderheiten sind die
Felsformation ‚Markgrafentisch‘ sowie der Wasserfall, der gerade in der regnerischen
Jahreszeit nur so vor sich hin sprudelt.
Zurück am Parkplatz des Friedhofes kann man auch das Letzte kleine Paradies
besuchen. Das Salamandertal. Vom Friedhof bergab führt der Weg direkt ins
Salamandertal, welches ebenfalls durch die geologischen Umstände im Zeitalter des Jura
zu einer noch heute naturbelassenen kleinen Schlucht geformt wurde. Kaum ist man im
Tal angekommen, fühlt es sich an, wie als wäre man in eine andere Welt eingetaucht und
komplett abgeschnitten von Zivilisation und dem Alltag. Auch hier warten Felsformationen
und ein Wasserfall. Und doch hat es seinen ganz eigenen Charme, wenn man dem
Mühlbach durch das Tal folgt. Wie der Name des Tals schon sagt, ist hier die Chance sehr
hoch bei feuchten Wetterverhältnissen dem ein oder anderen Feuersalamander zu
begegnen. Der Weg insgesamt ist recht kurz, aber deswegen nicht minder erholsam und
erlebenswert. Einfach mal die Augen schließen, die kühle Waldluft einatmen und
verweilen.
Nach einem Spaziergang bzw. einer Wanderung durch diese kleinen Paradiese fühlt man
sich schon direkt geerdeter. Anschließend noch ein Stück Kuchen im Schlosspark Café
genießen. Perfekt!