Im Zeitalter des Jura ist am Rande von Bayreuth eine paradiesische Landschaft
entstanden. Die Fränkische Schweiz mit ihren bizarren Felsformationen, die immer wieder
einen Ausflug wert ist. Doch auch in den Ausläufern der Fränkischen Schweiz finden sich
absolute Kleinode, die von Bayreuth aus schnell zu erreichen sind und es einem
ermöglichen, in eine mystische, kleine Welt einzutauchen. So auch das Teufelsloch nahe
der Waldhütte im Heinersreuther Forst.
Das Teufelsloch
Das Teufelsloch gehört zu den sogenannten Rhätschluchten, die in dieser Gegend häufig
vorkommen und in der Zeit des Jura, also vor etwa 200 Millionen Jahren, ihren Ursprung
haben. Damals befand sich im fränkischen Raum ein flaches Meer, das sich vom
Nordseebecken her erstreckte. Durch einen Flusszulauf wurde Sand, der aus dem
Böhmischen Massiv ausgewaschen wurde, mitgetragen und abgelagert. Tektonische
Bewegungen im Lauf der Jahrmillionen waren dafür verantwortlich, dass sich das
Festland anhob und das Meer zurückzog. Weitere geologische Prozesse verfestigten den
Sand zu Sandstein. Dieser schob sich immer wieder übereinander, zerbrach und wurde
gefaltet. Auch die aufliegenden Schichten wurden immer wieder abgetragen und es kam
zu Klimaveränderungen, wodurch der Rhätsandstein wieder offengelegt wurde. Bäche
und Flussläufe schnitten sich über die Zeit hinweg immer tiefer in den Stein hinein, bis
letztendlich die Rhätschluchten, wie eben auch das Teufelsloch, entstanden.
Die schattige Lage und die hohe Luftfeuchtigkeit ergeben im Teufelsloch ein kühles,
feuchtes Klima, das sich deutlich von dem Klima im Umland unterscheidet. So können
hier noch bis weit ins Frühjahr hinein Schneereste liegen bleiben und Spätfröste auftreten.
Im Winter bilden sich hier wunderschöne Vorhänge aus Eiszapfen. Durch diese
klimatischen Bedingungen ergibt sich auch ein ganz spezieller Lebensraum, in dem sich
Arten und Lebensgemeinschaften wohlfühlen, die sonst nur in deutlich höheren Lagen
anzutreffen sind. Seit 1941 ist das Teufelsloch daher auch Naturschutzgebiet.
In Mitten eines wunderschönen, märchenhaften Waldes, findet man heute diese
kunstvollen Sandsteinformationenformationen, die durch die Elemente entstanden sind. In
diese kleine Welt einzutauchen, ist besonders im Herbst ein wahres Spektakel. Wenn die
Bäume sich in ihrer schönsten Farbenpracht zeigen, der Regen das Bächlein anschwellen
lässt und sanfte Nebelschwaden sich um die Felsen schmiegen, dann entsteht eine
mystische und zauberhafte Atmosphäre. Für mich die schönste Zeit, um das Teufelsloch
zu besuchen. Und dabei ist es ganz gleich, ob man eine größere Wanderung macht oder
„nur“ ein Stück in die Schlucht hineinläuft und wieder zurück. Dieser Ort ist einmalig und
einnehmen.
Ausflugsziel Waldhütte
Nicht nur heute ist das Teufelsloch ein gern aufgesuchtes Naherholungsgebiet, sondern
auch im 19. Jahrhundert war diese wildromantische Schlucht ein beliebtes Ausflugsziel.
Laut Tagebucheinträgen von Cosima, hat es wohl auch Richard Wagner des Öfteren
hierher verschlagen und er ist gerne in der Waldhütte eingekehrt. Von hier aus kann man auch eine herrliche Etappe des Jean-Paul-Weges wandern, von der Waldhütte über Neustädtlein nach Kleinhül.
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