Heute kann es regnen, stürmen oder schneien, denn wir brauchen keinen Sonnenschein. Heute geht’s ins Museum — das wird toll, juchhe …
Und so ein Besuch bietet sich im Herbst natürlich besonders gut an. Vor allem in Bayreuth, denn die Stadt hat an Museen so einiges zu bieten: Ob Schlösser, Kunst, Geschichte, berühmte Persönlichkeiten oder Kuriositäten — Bayreuths Museumslandschaft für Jung und Alt ist bunt und vielseitig.
Eines meiner absoluten Lieblingsmuseen der Stadt ist das Urwelt-Museum Oberfranken in der Innenstadt. Der Eingang dazu ist zwar etwas unscheinbar in einem Durchgang gelegen, aber der große gelbe Dino mitten in der Fußgängerzone erregt dafür umso mehr Aufmerksamkeit (und ist ganz nebenbei auch ein idealer Treffpunkt). Da die Umgebung rund um Bayreuth vor Millionen von Jahren ein riesiges Urmeer war, kann man auch heute noch an einigen Stellen versteinerte Fossilien finden. Und genau damit beschäftigt sich dieses wundervolle und liebevoll gestaltete Museum. Schon als kleines Kind war für mich ein Besuch dort immer ein Highlight, schließlich gibt es dort nicht nur viele originale Exponate zu sehen, sondern es ist auch eines der wenigen Museen in dem Anfassen an vielen Stellen nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht ist. Deshalb freue ich mich auch schon sehr, dieses Unikat bald meinem Sohn zeigen zu können.
Für alle die mehr über Bayreuths Persönlichkeiten erfahren wollen, bietet sich zum Beispiel ein Besuch im Neuen Schloss von Markgräfin Wilhelmine, im Richard-Wagner Museum, im Jean-Paul Museum oder im Franz-Liszt Museum an. Hier dreht sich dann alles um das Leben dieser Personen und deren Wirken in der Stadt.
Dabei sind vor allem aber zwei historische Stätten besonders interessant und erwähnenswert: das Markgräfliche Opernhaus und das Festspielhaus Bayreuth. Obwohl, oder gerade weil Bayreuth eine Kleinstadt ist, verfügt die Stadt über zwei der weltberühmtesten und bedeutendsten Opernhäuser der Welt, die zudem sehr mit der Biografie ihrer Schöpferin bzw. ihrem Schöpfer verbunden sind. So zählt das Markgräfliche Opernhaus, ein barockes Logentheater, in dem sich Wilhelmine selbst verwirklicht hat, zum Unesco Weltkulturerbe und das Festspielhaus, welches Wagner nach seinen Vorstellungen eines demokratischen Theaters gestaltet hat und ist bis heute Pilgerstätte für viele selbst ernannte Wagnerianer.
Und für alle, die es ein bisschen moderner, zünftiger und vor allem kulinarischer mögen, hat die Museumslandschaft ebenfalls etwas zu bieten: das Brauereimuseum und die Bayreuther Katakomben. Denn was wäre Bayreuth ohne Bier? Bei einer Tour durch die alte Maisels-Brauerei kann man hinter der Backsteinfassade eine spannende Zeitreise in die Tradition des Bierbrauens unternehmen, die die Geschichte von harter Arbeit bis hin zur heutigen Kunst, das beste Bier zu brauen, erzählt. Dabei ist die Brauerei ein faszinierendes Relikt aus vergangener Zeit, denn alles ist noch original erhalten und es scheint, als wären die alten Brauer und Büttner nur kurz in Mittagspause gegangen.
Und mit all dem neu angeeigneten Wissen und den lustigen Anekdoten im Gepäck, geht ein erlebnisreicher und lehrreicher Museumstag in Bayreuth zu Ende.