Als gebürtige Mittelfränkin kam ich auf Umwegen über Jean Pauls Geburtsstadt Wunsiedel 1964 nach Bayreuth.
Obwohl meine Arbeit als Frauenhausleiterin sehr erfüllend ist, „braucht‘s einfach noch was“ und das ist für mich die Schreiberei. Die Liebe zu ihr und zu meiner Heimatstadt hat mich für das Buch „Glücksorte in Bayreuth“ auf eine spannende und herrliche Reise kreuz und quer durch meine Stadt geschickt.
Mit Block, Stift und Kamera ausgerüstet, machte ich mich nach meiner Arbeit und am Wochenende auf den Weg und eroberte meine Heimatstadt mit allen Sinnen. Es funktionierte. Mit viel Liebe zum Detail habe abwechslungsreiche und atmosphärische Orte für Genussmenschen und Naturfreunde, Kulturliebhaber und Sportskanonen zusammengetragen.
Ich war überrascht, wie viele selbstvergessene und stille Ecken, aber auch prächtige und belebte Orte es zu entdecken gab. Es begegneten mir engagierte und tolle Menschen, die unsere Stadt prägen und gestalten, die ihr das ganz eigene Flair verleihen. Tja und dann die bezaubernden Momente, wenn man früh um acht Uhr in der Eremitage steht, ganz allein, und die ersten Bilder macht. Unvergesslich! Mit jedem neuen Ort wuchs meine eigene Begeisterung. Und es gab noch viele Orte aufzusuchen. Schließlich mussten es 80 werden. Aber nachdem die Stadt und ich uns sozusagen gegenseitig erobert haben, war dieses Ziel nach einem knappen Jahr erreicht.
Mein Buch ist eine wahre Fundgrube, für Alteingesessene genauso wie für Besucher unserer Stadt.
Wer weiß denn schon, wo die letzte Portikus Säule des berühmten Reitzenstein-Palais heute steht?
Den Leser überraschen Eckchen und Plätze, die er vielleicht noch nie gesehen hat, genauso wie Glücksorte, an denen er schon selbst in die Sonne geblinzelt, ein frisch gezapftes Bier genossen oder der Musik gelauscht hat.
Es ist schwer sich mit diesem Buch nicht in Bayreuth zu verlieben, ganz gleich ob Alteingesessener oder Besucher der Stadt. Herrlich einladende Fotos ergänzen jeden Glücksort. Eine Übersichtskarte, Busverbindungen und Kontaktadressen erleichtern es dem Leser sein Ziel unkompliziert zu finden.
Hier einige Orte, die auch während der Corona-Pandemie frei zugänglich sind:
Bayreuther Rokokoträume
Mitten in den Schlossterrassen trifft man sie, die Markgräfin Wilhelmine. Folichon, ihr Hündchen und die Sandale haben es mir angetan. Wer beherrscht heute noch solch eine Schuhmacherei?
Allerlei Gaumenkitzel
Besonders in Zeiten von Corona sollte man seine Seele und den Körper nähren, gesund natürlich. Das funktioniert in Kolbs Bauernladen in Oberobsang.
Meine Favoriten: XL Eier von glücklichen Hühnern, Pizzaleberkäse und die köstlichen Essiggurken.
Im Zauberwald
Ganz gleich wie das Wetter ist, ein Ausflug auf den Buchstein mit seinen bis zu zehn Metern hohen Felsentürmen lohnt immer. Ein wildromantisches Naherholungsgebiet. Ich liebe es, selbst im Winter, die Schuhe auszuziehen und ein paar Schritte barfüßig über den weichen Kiefernnadelnboden zu laufen.
Versuchung in Neongelb
Modell Lucy am Luitpoldplatz muss man in den Morgenstunden besuchen. Fällt die Sonne durch das neongelbe Tor, würde ich am liebsten in die Gießharzplatte hineinbeißen, so appetitlich sieht sie aus. Wer sieht den Kronleuchter?
Rendezvous mit den Dinos
Diesen fast geheimnisvollen Durchgang von der Kanzleistraße in die Ludwigstraße durch das Tor IV habe ich selbst neu entdeckt. Als ich den Dino sah, war es um mich geschehen. Seither besuche ich ihn regelmäßig.
Und dann gibt es noch den Tomatenkönig, luftige Höhen, Duft in Tütchen, Scottish Bayreuth und vieles mehr.
Glücksorte in Bayreuth gibt es in jeder Buchhandlung, im Bayreuth-Shop, im Hollerbusch, im Café Freudenherz und im Manns Bräu.
Ich kann allen potenziellen Lesern einfach nur viel Freude damit wünschen.