…von Erzählungen kannte ich das Kino….den Reichshof, natürlich. Meine erste persönliche Begegnung mit ihm hatte ich am letzten Sonntag. Steigt man in das Thema tiefer ein, so findet man Unterlagen über die Grundsteinlegung des Gebäudes, die auf das 14. Jahrhundert hinweisen. Nach der Grundsteinlegung durchlief das Areal eine wechselvolle Geschichte. Früher Lichtspielhaus, ganz früher mal Gasthaus, Unterkunftshaus, dazwischen Poststation und seit 2009 Kulturbühne. Lichtspielhaus hieß es deshalb, da in der Anfangsphase nur Lichtspiele, ohne Ton aber mit musikalischer Begleitung angeschaut werden konnten. Nach dem Krieg entschloss man sich, das ziemlich zerstörte Gebäude wieder aufzubauen um ihm seine nunmehr „vorletzte“ Verwendung als Kino zu übertragen. Ein Haus mit einer bis heute beeindruckenden Geschichte, ein zentraler Anlaufpunkt vieler Generationen. Wenn man den Erzählungen älterer Bayreuther glauben schenken darf, haben sich hier viele, ich sag mal, zwischenmenschliche Anbahnungen vollzogen. Man kam sich eben sprichwörtlich näher. Und verändert hat sich nicht allzu viel. So sagte mir unter anderem eine Besucherin: „das riecht ja genau so wie früher, als ich mit 16 das erste mal hier im Kino war“.
Als der Kinobetrieb kurz vor der Jahrtausendwende eingestellt wurde, verfiel das ehemalige Kino in einen zehnjährigen Dornröschenschlaf, von dem es ab 2009 wieder langsam erweckt wurde. Als Kulturbühne besonderer Art präsentiert sich das Haus heute.
Wir, die Crew der Stadthalle, konnten es am Sonntag genießen. Der Kinosaal war fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit Musik des Jugendblasorchesters aus Hummeltal und vielen Erinnerungen im Gepäck ließen sich die Zuhörer in vergangene Zeiten zurück versetzen.
Wir haben uns auf jeden fall sehr gefreut dabei gewesen zu sein, bei dieser Reise in die Vergangenheit. So insgeheim habe ich gehört, dass auch einige unserer Crew so ab und zu mal Gast in diesem Hause waren. Ob mit oder ohne Begleitung, das sei mal so dahin gestellt….
Servus, bis bald!