Ausflug in den Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth
Doch wohl nirgends in solch einer perfekten Komposition, die fast anmutet, als sei sie so natürlich gewachsen, wie im Ökologisch Botanischen Garten Bayreuth (ÖBG) der Universität Bayreuth. Für meine Familie und mich ein immer wieder gerne gewähltes Ausflugsziel für einen ausgiebigen Spaziergang.
Der ÖBG gehört zur Universität Bayreuth und dient der Lehre und Forschung, als Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten und steht der Öffentlichkeit offen. Auf den 16 ha Freigelände und in den Gewächshäusern lassen sich über 10.000 Pflanzenarten in naturnahen Lebensräumen bestaunen. Geographisch gegliedert wachsen und gedeihen dort Pflanzen aus der ganzen Welt. In kurzer Zeit lässt sich hier also eine botanische Weltreise erleben: von den Prärien Nordamerikas über die tropischen Hochgebirge bis hin zu den Steppen Asiens. Für längere Spaziergänge mit der Familie oder einfach ein bisschen Erholung in der Natur ist der ÖBG ein wahres Paradies. Die Hauptwege sind breit und barrierefrei und somit eignet sich der Garten auch für alle Generationen als Ausflugsziel. Das Besondere und Magische an diesem Ort ist, dass es egal ist, zu welcher Jahreszeit man den Botanischen Garten besucht, es gibt für alle Sinne immer etwas zu entdecken. Ob im Winter die Stille der schneebedeckten Landschaften, im Frühling der Duft der ersten Blumen, im Sommer das Zirpen der Grillen und Insekten in den hohen Gräsern der Prärie oder im Herbst das Farbenspiel der nordamerikanischen Laubbäume.
Am besten gefällt uns als Familie der Nutzpflanzengarten, in dem alljährlich rund 800 Arten alter und neuer Gemüse- und Getreidesorten, Faser- und Färbepflanzen sowie diverse Kräuter und Heilpflanzen angebaut werden. Es macht Spaß, zusammen mit unserem Sohn die verschiedenen Gewächse zu bestaunen, ihnen bei ihrer „Entwicklung“ über das Jahr über zuzusehen und die einzelnen Sorten zu benennen. So lernt nicht nur er einiges darüber, wie und wo das Gemüse und Getreide, welches Zuhause auf den Tisch kommt, wächst, sondern auch wir können noch einiges über die heilenden Eigenschaften bekannter Kräuter erfahren. Highlight für unseren Sohn ist es, wenn die Schafe da sind, die rund um die große Streuobstwiese das Gras „mähen“.
Direkt neben dem Nutzpflanzengarten ist ein Barfußpfad angelegt, der ebenfalls dazu einlädt, die Natur mit allen Sinnen zu erfahren und zu erspüren. Für Kinder sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis, die Natur so ungezwungen und spielerisch kennenzulernen. Für unseren Sohn sind die verschiedenen Naturmaterialien noch ein wenig suspekt, weshalb er lieber erstmal meinem Mann und mir dabei zuschaut, wie wir barfüßig über den Boden tapsen. Es könnte sich schließlich eine Nacktschnecke zwischen all den Steinen und Holzspänen versteckt haben.
Neben all dem Schauen und Staunen, kommt aber auch die Erholung nicht zu kurz. Im ganzen Areal des ÖBG gibt es zahlreiche Liegeflächen, Bänke und schattige Plätzchen, auf denen man einfach die Natur genießen und ein bisschen die Seele baumeln lassen kann. Besonders schön lässt es sich am kleinen Teich in der Mitte „Europas“ ausruhen. Auch für einige Studierende ein gerne aufgesuchter Rückzugsort vom trubeligen Campusleben.
Nach einem Sonnenpäuschen, in dem wir einfach die Umgebung auf uns haben wirken lassen, geht es langsam wieder zurück. Über den Campus der Universität Bayreuth schlendern wir mit ganz vielen neuen Eindrücken wieder gemütlich nach Hause und freuen uns auf unseren nächsten Besuch.