800 Jahre jüdi­sche Geschichte in Bayreuth

Ein Edikt des römi­schen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321 ist das älteste über­lie­ferte Zeugnis jüdi­schen Lebens in Deutsch­land. Die Geschichte der Bayreu­ther jüdi­schen Gemeinde reicht bis ins Mittel­alter zurück. Seit dem 13. Jahr­hun­dert finden sich Belege für die Exis­tenz, aber auch für die Verfol­gung der Juden in der Stadt. 

Erst unter dem Mark­gra­fen­paar Fried­rich und Wilhel­mine wurde die Wieder­grün­dung einer jüdi­schen Gemeinde durch den Hofban­kier und Münz­lie­fe­ranten Moses Seckel 1759 möglich. Das aktu­elle große Projekt rund um die kürz­lich reno­vierte Bayreu­ther Synagoge, die älteste arbei­tende Synagoge in Deutsch­land, mit Mikwe und gegen­wärtig entste­hendem jüdi­schen Kultur- und Gemein­de­zen­trum im Gebäude der ehema­ligen mark­gräf­li­chen Münze ist Bayreuths Beitrag zum Jubi­lä­ums­jahr 2021. Die bei Reno­vie­rung-Vorar­beiten 2009 im Dach­stuhl der Synagoge, d.h. am authen­ti­schen Ort, entdeckte Genisa mit Gegen­ständen aus dem 16.–18. Jahr­hun­dert ist inzwi­schen voll­ständig erforscht und kata­lo­gi­siert im Internet zu finden: http://genisa.ikgbayreuth.net/index.htm. Die Fertig­stel­lung des jüdi­schen Kultur­zen­trum mit Museum ist für Anfang 2022 geplant. Der über 950 Grab­steine umfas­sende jüdi­sche Friedhof von Bayreuth wurde im Auftrag der Israe­li­ti­schen Kultus­ge­meinde Bayreuth vom Stein­heim Institut doku­men­tiert und die Ergeb­nisse sind eben­falls online abrufbar:  http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?function=Inf&sel=bay&lang=de.

Verstummte Stimmen

Im Fest­spiel­park erin­nert die Dauer­aus­stell­lung „Verstummte Stimmen in unmit­tel­barer Nähe zum Fest­spiel­haus an zahl­reiche, meist jüdi­sche Künstler der Bayreu­ther Fest­spiele, die in der ersten Hälfte des 20. Jahr­hun­derts dem düstersten Kapitel der deut­schen Geschichte zum Opfer fielen. Die Biogra­fien von 29 in der Ära Cosima und Sieg­fried Wagner diffa­mierter Künstler sowie die Schick­sale der 53 im Dritten Reich verfolgten Mitwir­kenden – darunter die von 12 im Holo­caust Ermor­deten – sind in deut­scher und engli­scher Sprache ausführ­lich dargestellt.

Stadt­füh­rung Jüdi­sches Bayreuth

Erkunden Sie im Rahmen dieses zwei­stün­digen Stadt­rund­gangs die Vergan­gen­heit und Gegen­wart des jüdi­schen Bayreuths, dessen Geschichte bis weit ins Mittel­alter zurück­reicht. Im 13. Jahr­hun­dert gegründet, zählt die jüdi­sche Gemeinde nach Verfol­gungen und Depor­ta­tionen in der Zeit des Natio­nal­so­zia­lismus heute wieder rund 500 Mitglieder. Die öffent­li­chen Termine für diese Stadt­füh­rung sind: 14.03., 18.04., 16.05., 13.06., 11.07., 15.08., 19.09., 17.10. und 21.11. jeweils 13.30 Uhr Treff­punkt: Tourist-Infor­ma­tion, Opern­straße 22 Preis: € 8,00 bzw. € 5,00 für Schüler und Studenten, Grup­pen­füh­rungen und Führungen durch die Synagoge auf Anfrage und nach Verein­ba­rung. Mehr Infor­ma­tionen finden Sie hier: Jüdi­sches Leben in Bayreuth — Bayreuth (bayreuth-tourismus.de)

Stadt­plan Jüdi­sches Bayreuth

Zahl­reiche Infor­ma­tionen zum Thema finden sich auch im Stadt­plan Jüdi­sches Bayreuth, der auf der Seite https://www.bayreuth-tourismus.de/wp-content/uploads/2019/02/folder_juedisch_11_18.pdf bereitsteht. 

Die Bayreuth Marke­ting & Tourismus GmbH bietet den Stadt­plan unter https://www.bayreuth-tourismus.de/wp-content/uploads/2019/04/folder_juedisch_11_18_englisch.pdf auch in einer engli­sche Version zum Down­load an.

Weitere Infor­ma­tionen:

Tourist-Infor­ma­tion, Opern­straße 22, 95444 Bayreuth, Tel. 0921 /885–88

Kontakt

Kontakt

Tourist-Information

Mo. bis Fr.: 09:00 - 18:00 Uhr
Sa. 09:00 - 16:00 Uhr
Mai - Oktober: So. und feiertags:
10:00 - 14:00 Uhr
Tel.: (0921) 88588

Theaterkasse

Mo. bis Fr. 10:00 - 17:00 Uhr
Sa. 10:00 - 14:00 Uhr
Tel.: (0921) 69001