GEO-Tour zu Alexander von Humboldt als Bergbeamter in Franken nun komplett
Anlässlich des 150. Todestags Alexander von Humboldts wurde 2019 die GEO-Tour entwickelt und umgesetzt. Insgesamt 18 Infotafeln erläutern das Wirken des jungen preußischen Bergbeamten Alexander von Humboldt an seinen ehemaligen Wirkungsstätten im Fichtelgebirge, im Frankenwald und nun auch in Bayreuth.
In der Bayreuther Innenstadt, im Hof des Alten Schlosses, am frequentierten Durchgang zum Ehrenhof steht nun, nahe des Bergamts, das sich heute im Rückgebäude der Regierung von Oberfranken befindet, die Tafel zum „Oberbergdepartement Bayreuth“. Das Amt war für Humboldt eine Anlaufstelle, der als Bergbeamter im Auftrag des preußischen Königs von 1792 bis 1796 den darniederliegenden Bergbau in Franken zu inspizieren hatte.
Eine weitere Infotafel erwartet die Besucher am Eingang des Ökologisch-Botanischen Gartens der Universität Bayreuth. Bekanntlich machte sich Humboldt, nachdem er den Staatsdienst recht bald quittiert hatte, auf in die bis dato noch wenig bekannte Welt, nach Südamerika, um dort die Natur zu erkunden. Sein Ansatz, Pflanzen und Tiere zu sammeln und zu bestimmen sowie die Geographie und die Atmosphäre zu vermessen und zu analysieren, ist die Basis moderner Wissenschaften wie der Ökologie und Geoökologie. Während seiner Tätigkeit als Bergbeamter in Franken erarbeitete er sich die Grundlagen für seine systematische Arbeitsweise auf der Basis der Erfassung gesammelter Daten.
Die GEO-Tour-Tafeln, davon etliche im Landkreis Bayreuth, befinden sich alle an touristisch interessanten Standorten.
In Bad Berneck weist eine Tafel am Dendrologischen Garten, wo sich damals auch das Bergwerk „Beständiges Glück“ befand, auf Humboldts Selbstversuch mit seiner Erfindung des „Lichterhalters“, einem Indikator für „mattes Wetter“, also sauerstoffarme Grubenluft, hin, den er nur mit Glück überlebt hatte.
Die Infotafel in Brandholz erläutert, wie Humboldt in seinem Inspektionsbericht den Zustand der Fürstenzeche und den komplexen Aufbau der Goldlagerstätte am Goldberg beschreibt. In Goldkronach, wo er sich 1793 mehrere Tage aufgehalten hatte, gibt die Infotafel einen Überblick über mehrere Örtlichkeiten, die Humboldt dort aufgesucht hatte.
Eine weitere Tafel in Bischofsgrün zeigt, was Humboldt hier vorfand – insbesondere den Föbershammer, ein „Frischfeuer“ zum Aufschmelzen des Roheisens, um den im Eisen von der Herstellung noch vorhandenen Kohlenstoff zu verbrennen, und eine Knopfhütte, in der Grünstein (Proterobas) zu schwarzen Glasknöpfen verarbeitet wurde.
Über einen QR-Code auf der jeweiligen Tafel können Interessenten einen Audiotext, eingespielt von der Studiobühne Bayreuth, auf ihr Smartphone laden und sich eine Geschichte von und mit Alexander von Humboldt erzählen lassen.
Ausführliche Informationen gibt es im Internet unter dem Link www.humboldt-in-oberfranken.de. Eine Karte dazu ist beim Geopark Bayern-Böhmen und an touristischen Auslagestellen erhältlich.
Die Herstellung der Infotafeln in Bayreuth wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert. Der Text auf den Tafeln stammt von Stephan Müller.
Unter dem Begriff „regionale Identität“ soll das Wirken Alexander von Humboldts, insbesondere auch in der Stadt Bayreuth, sichtbar gemacht und einem breiteren Publikum gezeigt werden.
Landrat Florian Wiedemann und Oberbürgermeister Thomas Ebersberger freuten sich, dass mit den in Bayreuth aufgestellten Tafeln die GEO-Tour nun vollständig und das Wirken des jungen Alexander von Humboldt in der Region für Besucher erfahrbar ist.
Beitragsbild: Die Infotafel am Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth weist auf die Bedeutung Alexander von Humboldts als Naturforscher und als Wegbereiter des systematischen wissenschaftlichen Arbeitens in diesem Bereich hin. Zu sehen sind hier Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Landrat Florian Wiedemann und Dr. Gregor Aas, Leitender Direktor des Ökologisch-Botanischen Gartens.
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