Die Parkanlage Hofgarten befindet sich im Herzen Bayreuths und lädt Besucher zum Spazieren und Erkunden ein.
Erholung im Herzen Bayreuths
Der an das Neue Schloss angrenzende Hofgarten, die „grüne Lunge“ im Stadtzentrum, war zu Beginn nur den Markgrafen zugänglich. Heute ist er eine Erholungslandschaft für jedermann. Ob in der Mittagspause oder als kleine Pause bei der Erkundungstour durch die Stadt, durch seine weitläufigen Flächen bietet der Hofgarten für jeden den optimalen Ort für eine kleine Auszeit in der Natur. Der Hofgarten ist durchgängig geöffnet und kostenfrei.
Geschichte des Hofgartens
Vom Nutzgarten zum Lustgarten
Die Anfänge des Hofgartens lassen sich bis in das 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Bereits 1580 befand sich dort ein wesentlich kleinerer, umzäunter Nutz- und Blumengarten. Als Markgraf Christian seine Residenz nach Bayreuth verlegte, fasst er den Entschluss, den relativ kleinen Garten in einen prachtvollen Lustgarten umzuwandeln. Mit der Zeit wurde der Garten immer wieder erweitert und verfügt ab 1626 sogar über eine eigene Reit- und Rennbahn und ein eigenes Ballhaus. Die künstlerische Gestaltung des Gartens lässt sich jedoch erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts nachweisen.
Im Zusammenhang mit dem Brand des Alten Schlosses und dem Bau des Neuen Schlosses wurde der Hofgarten ab 1753 wesentlich vergrößert und ausgestaltet, die Fläche verdoppelte sich und umfasste zu dieser Zeit insgesamt 14 Hektar. Ein Zierkanal in L‑Form wurde angelegt und an vier Stellen um Wasserbecken mit einer Insel erweitert. Dieser Kanal ist heute noch die belebende Mitte des Hofgartens. Aus dieser Zeit stammen auch die beiden vom Schlosskomplex ausgehenden Alleen. Gut erhaltene Stauten mit Figuren aus der antiken Mythologie lassen sich bei dem Spaziergang über die Alleen an mehreren Stellen entdecken.
Der Park war ein sehr beliebter Platz für den markgräflichen Hof und seine Gäste. Es wurden Feste gefeiert, flaniert und sich dem Gesellschaftsspiel hingegeben. Eine der heute noch existierenden Längs-Achsen des Hofgartens diente dem damals sehr beliebten Baille-Maille-Spiel, dem Vorgänger des heutigen Golfs oder Crickets.
Der Park wurde für die Öffentlichkeit zugänglich, als die Region 1790 preußisch wurde. Sehr beliebt als Erholungslandschaft durch seine bunt bepflanzten Beete und dem großen Kinderspielplatz, verbrachten viele Einheimische dort ihre Freizeit.
Erweiterungen in der Parkanlage
Nach 1789 ließ Markgraf Alexander die barocke Gartenkunstanlage mit ihren zahlreichen Beeten, Hecken und Parterren umgestalten. Sein Ziel war es einen Landschaftsgarten „im natürlichen Stil“ zu erschaffen. Das Vorhaben, den Park zu einem solchen Garten nach englischem Vorbild zu machen, wurde jedoch nie ganz erreicht. Die barocken Elemente wie der Kanal, die Inseln oder die Alleen dominieren noch heute den Park.
Im südlichen Teil des Hofgartens wurde 1805 zu Ehren der preussischen Königin Luise ein “Monopteros” errichtet, ein Rundtempel auf acht Säulen. Der Sonnentempel wurde zur damaligen Zeit als Musikpavillion errichtet. Auch heute wird er noch für kleinere Konzerte genutzt.
Doch es war nicht immer so, dass die Bevölkerung die Kastanien- und Eichenalleen, die weiten Rasenflächen mit den alten Baumgruppen und die Kieswege an den stillen Wasserflächen nutzen konnte. Der ursprünglich nur für den markgräflichen Hof und seine Gäste reserviert Hofgarten ist der breiten Öffentlichkeit erst seit 1790 zugänglich und bietet seinen Besuchern seit dem eine grüne Oase der Erholung in Mitten des Stadtzentrums.
In den letzten Jahrzehnten stellte man manche barocke Formen wieder her, welche mit der Zeit verschwunden waren. Ein Beispiel hierfür ist das Parterre vor dem südlichen Teil des Neuen Schlosses.
Freizeitmöglichkeiten im Hofgarten
Spielen und Erholung
Im Sommer 2017 wurde der neue Spielplatz im hinteren Teil der Anlage eingeweiht. Unter dem Motto “Spielen mit Wilhelmine” eröffnete die damalige Bürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe den Spielplatz. Das besondere an den Umbauarbeiten: es wurden immer wieder abstrakte Elemente des neuen Schlosses und vom Hofgarten aufgegriffen. Ein Spielschloss, Schaukeln und einige weitere Spielgeräte warten auf viele kleine Entdecker.
Wem der Sinn eher nach ein wenig Erholung steht, kann diese beispielsweise bei einem Sonnenbad finden. Im östlichen Teil des Hofgartens befindet sich eine offiziell ausgewiesene Liegewiese.
Kulturelles
Direkt an die “Mailbahnallee” im Hofgarten schließen zwei weitere interessante Sehenswürdigkeiten der Stadt Bayreuth an die immer einen Besuch wert sind. Neben dem Obstquartier gelegen, findet sich das Deutsche Freimaurermuseum. Es beherbergt eine der größten Sammlungen freimaurischen Kulturgutes der Welt sowie die größte freimaurische Bibliothek im deutschsprachigen Raum.
Ein paar Hundert Meter weiter östlich führt ein Fußweg zu Richard Wagners Wohnhaus Wahnfried, welches er sich 1872 bis 1874 erbauen ließ und in dessen Garten sich sein Grab befindet. Seit 1976 befindet sich im Haus Wahnfried das Richard Wagner Museum befindet.