Noch heute sind Spuren Liszts in Bayreuth zu finden, neben dem Liszt-Museum auch sein Mausoleum auf dem Stadtfriedhof.
Ein Komponist der Romantik
Liszt das Wunderkind
Franz Liszt wurde im heutigen Österreich geboren und wurde schon früh von seinem Vater gefördert. Der Familienvater erkannte das außergewöhnliche Talent seines Sohnes und unterrichtete den damals Sechsjährigen selbst am Klavier. Nach den ersten erfolgreichen öffentlichen Auftritten beschloss die Familie 1821 nach Wien zu ziehen, um eine weiterführende Ausbildung am Klavier anzustreben. Nach intensiven Jahren des Unterrichts von Czerny und Salieri führt der Weg Liszt weiter nach Paris, um sich für seine erste Konzertreise durch Frankreich und England vorzubereiten. Der aufstrebende Stern am Musikhimmel wurde jedoch vom Tod seines Vaters schwer getroffen. Liszt stürzte in eine schwere Krise und verschwand für ungefähr zwei Jahre fast vollkommen aus der Konzertwelt. Um sein Leben jedoch weiterhin zu finanzieren, fing der 17-Jährige an, Klavierunterricht zu geben.
Mit seiner ersten Ehefrau Marie d’Argoult bekam der Musiker drei gemeinsame Kinder. Sein zweites Kind, seine Tochter Cosima, wird später den in Bayreuth bekannten Komponisten Richard Wagner heiraten. Nachdem die Ehe mit der Französin 1839 scheiterte, begab er sich erneut auf eine Reise durch ganz Europa und entwickelt sich und seine Musik immer weiter. Seine Virtuosenlaufbahn endete mit der Einstellung als Hofkapellmeister in Weimar. In Weimar kehrte Ruhe in Franz Liszt’ Leben ein und er fand die Zeit für symphonische Dichtungen, Klavierkonzerte und Orchesterwerke. Der Hauptteil seiner Werke entstand während dieser Zeit.
Franz Liszt in Bayreuth
Als Franz Liszt im Juli 1886 die Bayreuther Festspiele besuchte, war er bereits schwer erkrankt. Er wohnte im Haus des Oberförsters Fröhlig, unmittelbar neben der Villa Wahnfried, in der seine Tochter Cosima Wagner mit ihren Kindern lebte. In der Nacht vom 31. Juli zum 1. August verstarb Franz Liszt im Beisein Cosimas und wurde am 3. August auf dem Bayreuther Stadtfriedhof beigesetzt. Das Sterbehaus in der Wahnfriedstraße 9 ist seit 1993 das Franz-Liszt-Museum in Bayreuth. Eine Liszt-Büste von Arno Breker steht auf dem Grünen Hügel, im Park vor dem Festspielhaus, unweit der Breker-Büste von Richard Wagner.
Noch heute sind Spuren von Franz Liszt in der Wagnerstadt zu finden, neben dem Liszt-Museum, sein Mausoleum auf dem Stadtfriedhof und im Rokokosaal der Steingraeber & Söhne Klaviermanufaktur der originale Liszt-Flügel von 1873. Dort spielte der Komponist mit seinen Freunden und Kollegen und gab auch öffentliche Konzerte. Auch heute gibt es noch regelmäßig Konzerte auf dem Liszt-Flügel.